Philosophie ist nichts, was man braucht. Philosophie ist etwas, das man will, wenn man bemerkt, dass es sie gibt. Die entscheidende Frage lautet nicht: Was ist Philosophie? Oder: Was war Philosophie? Sondern: Was könnte Philosophie sein? Was will ich daraus machen und was hat das mit dem zu tun, was andere als Philosophie betreiben oder betrieben haben? Philosophie als Widerstand gegen eine vergesellschaftete Wirklichkeit: So sollst du denken, fühlen, sprechen, handeln. So ist es und nicht anders. Aber warum? Und warum nicht anders? Philosophie als Gesellschaftskritik: Was bedeutet es, so oder so zu denken, im Hinblick darauf, welche Verhaltensweisen und welche Beziehungen die gesellschaftlichen Verhältnisse erlauben, erzwingen, empfehlen, fordern usw.? Anders gesagt: Welches Denken unterwirft sich, welches ist widerspenstig und deckt Unterdrückung auf? Denke gefährlich, denke widerständig! Das Gefährliche ist ja gerade nicht das Abenteuer, der Nervenkitzel, die eigene Erregung. Es ist die Erregung des Ärgernisses der anderen, die Kunst, ihnen auf die Nerven zu gehen.
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