Was ist Einsamkeit? Ein Produkt der anonymen Massengesellschaft oder Teil des menschlichen Wesens? Wie und warum entsteht dieses quälende Bedürfnis nach Verbundenheit mit Anderen und worauf weist es hin? Gibt es einen Unterschied zwischen guter und schlechter Einsamkeit? Kann der Mensch vielleicht sogar die beste Zeit seines Lebens dann haben, wenn er allein ist? Mit der Suche nach Antworten auf jene drängenden Fragen unseres modernen Lebens hat sich Lars Svendsen der Erforschung eines Phänomens angenommen, das zwar jeden Mensch betrifft, jedoch nur selten wirklich hinterfragt wird. Die Schlussfolgerungen, zu denen er dabei gelangt, sind ebenso überraschend wie brisant – jenseits scheinbarer Gewissheiten muss er feststellen: »Ich habe noch nie mit einem Thema gearbeitet, bei dem die Vermutungen, mit denen ich zu Werke schritt, in diesem Maße wiederlegt wurden.«
Anhand wesensverwandter und gegensätzlicher Begriffe wie Freundschaft, Liebe, Skepsis und Enttäuschung zeichnet Lars Svendsen ein weitgespanntes Bild des einsamen Bewusstseins. Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) Svendsen plädiert für eine Einsamkeitsfähigkeit. Einsamkeit könne nämlich nicht nur Einsichten verdecken, sie habe auch das Potenzial, diese zu ermöglichen. Die Kultivierung einer solchen Einsamkeit liegt dem Philosophen am Herzen. Svendsens Buch gibt zu denken. Es ist mehr als eine Erinnerung an philosophische Erkenntnis-se, auch mehr als eine fundierte philosophische Einführung in die Thematik, es ist vor allem eine Einladung an Leser_innen - Philosoph_innen und Nichtphilo-soph_innen -, sich mit der existentiellen Bedeutung von Einsamkeit auseinander zu setzen. Dabei lässt sich Buch recht mühelos und auch mit Vergnügen lesen. fiph. Forschungsinstitut für Philosophie Hannover