Schon im siebzehnten Jahrhundert entstand Hugo Grotius' Buch De jure belli ac pacis, welches das Fundament einer normativen Theorie der internationalen Beziehungen legte. Gleichwohl hat sich die Politische Philosophie bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausschließlich darauf beschränkt, über die Rechtfertigung staatlicher Machtausübung gegenüber den eigenen Bürgern nachzudenken. Es bedurfte der tiefen Erschütterungen zweier Weltkriege und des Bewusstwerdens der globalen Bedrohung durch die atomare Aufrüstung bis - anlässlich des Vietnam-Krieges - die internationalen Beziehungen wieder stärker in den Fokus der Politischen Philosophie rückten. Bis heute hat sich eine intensive Diskussion entwickelt, die neben Fragen der militärischen Gewalt auch zahlreiche andere Themengebiete umfasst. Frank Dietrich und Véronique Zanetti beleuchten in dieser Einführung aus einer systematischen Perspektive einige der zentralen ethischen Probleme, die auf der Ebene der internationalen Beziehungen bestehen. Im Einzelnen behandelt werden Krieg und humanitäre Intervention, globale Gerechtigkeit, Migration, Selbstbestimmung und Sezession sowie Klimawandel.
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