In diesem Buch wird der Versuch unternommen, einen Grundriss des materialistischen Denkens über Musik zu entwerfen, sofern sich dieses auf marxsche und marxistische Ideen beruft. Zum einen sollen dessen in der Philosophie verankerte Kernprobleme freigelegt werden, zum anderen wird nach der Stichhaltigkeit und der Tragfähigkeit marxistischer Denkfiguren in Musikästhetik und -historiographie gefragt. Anstelle einer chronologischen oder positivistischen Materialsammlung werden zentrale Problemfelder behandelt, die sich aus Quellen ableiten lassen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland entstanden oder rezipiert worden sind. So wie sich einerseits dabei die relative Zeitlosigkeit marxscher Ansätze herausstellt, so kann andererseits gezeigt werden, dass die Fixierung des bisherigen marxistischen Musikdenkens auf bestimmte Realismuskonzepte eine einseitige und verengende Rezeption des marxschen Denkens darstellt.
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