Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 15 Punkte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Konglomerat von Einflüssen aus Antike, Aufklärung, Neuzeit wie auch von zeitgenössischen Philosophen prägte die Weltanschauung des Nationalsozialismus, welche im Folgenden genauer erläutert werden soll. Nach beinahe 80 Jahren ist es immer noch wichtig, dass sich den Einflussfaktoren und Ursprüngen der Philosophie des Nationalsozialismus zugewandt wird. Dementsprechend wird im Verlauf dieser Arbeit der Frage nachgegangen, welche philosophischen Theorien die Rassenpolitik und -ideologie beeinflusst und geformt haben. Die Leitfiguren des Nationalsozialismus versuchten anhand ihrer Idee des antiken Griechenlands, seiner kulturellen und intellektuellen Überlegenheit und den Staatstheorien Platons, eine historische Verbindung zu der antiken Hochkultur Athens aufzubauen. Rund 2000 Jahre später entstand unter den Repräsentanten der Aufklärung das Bedürfnis, Kategorien und Theorien für die Einteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Durch die Beschreibung phänotypischer Unterschiede werteten sie andere als evolutionär zurückgeblieben und unterlegen ab, um Unterdrückung, Versklavung und Genozide zu rechtfertigen. „Rassen“ wurden in der Aufklärung ebenfalls anhand von geografischer Grenzsetzung, wie auch kulturellen und religiösen Unterschieden kategorisiert. Indem der „Rasse“-Begriff in dem Diskriminierungsverbot erwähnt wird, werden weiterhin eugenische und rassistische Ideale zu einem bestimmten Grad als legitim dargestellt. Ein Zeitgenosse Adolf Hitlers und ein zentraler Ideologe der nationalsozialistischen Rassenideologie war Hans F. K. Günther. In seiner Analyse „Platon als Hüter des Lebens“ zieht er Parallelen zwischen den Philosophien Platons und Arthur de Gobineaus, wie auch der Vererbungslehre Gregor Mendels. So werden Zuchtgedanken aus vergangenen Epochen als historische Basis für pseudowissenschaftliche „Experimente“ und Erkenntnisse über die „Ungleichheit der Menschenrassen“ benutzt. Mit der Veröffentlichung der Evolutionstheorie durch Charles Darwin in Jahre 1858, begann eine Gruppe von Männern diese auf die verschiedenen „Menschenrassen“ anzuwenden. So entstand der Sozialdarwinismus, der in vielen rassistische Weltbilder und Verschwörungstheorien bis heute miteinfließt und sich den gesellschaftlichen Veränderungen anpasst.