Als Vater Silas Heap auf der Suche nach einem Versteck für seine Burgenschachfiguren ein versiegeltes Dachbodenzimmer öffnet, ahnt er nicht, dass er damit die Geister der vor 500 Jahren verstorbenen Königin Etheldredda und ihres Schoßtiers befreit, das bald schon unzählige Schlossbewohner mit einer
tödlichen Seuche infiziert.
Auch die Königin selbst ist alles andere als eine nette alte Dame. Die…mehrAls Vater Silas Heap auf der Suche nach einem Versteck für seine Burgenschachfiguren ein versiegeltes Dachbodenzimmer öffnet, ahnt er nicht, dass er damit die Geister der vor 500 Jahren verstorbenen Königin Etheldredda und ihres Schoßtiers befreit, das bald schon unzählige Schlossbewohner mit einer tödlichen Seuche infiziert.
Auch die Königin selbst ist alles andere als eine nette alte Dame. Die herrschsüchtige Infantin trachtet nach dem Thron – und damit nach dem Leben ihrer Urururururururururenkelin Jenna. Dabei schreckt die Königin vor nichts und niemandem zurück und sorgt dafür, dass Septimus eine unfreiwillige Zeitreise macht und sich plötzlich als Lehrling des großen Alchemisten Marcellus Pye wieder findet, der nicht nur Etheldredda’s Sohn ist, sondern auch auf der Suche nach dem ewigen Leben…
Wie bereits in den Vorgängern trifft man auch im dritten Teil der Reihe um Zauberlehrling Septimus Heap auf eine wunderbar plastische Kulisse sowie eine kunterbunte Mischung an liebenswerten Figuren und hat einiges zu lachen; etwa, wenn man an den Gedanken von Septimus’ verfressenen Hausdrachen teilhat, der selbst wenn er nur helfen möchte, für heilloses Chaos sorgt.
Die Geschichte an sich ist spannend, ein gutes Stück düsterer als die Vorgänger und auch wesentlich komplexer. Dafür gibt es aber leider auch einige Ungereimtheiten und mehr als einmal habe ich mich daran gestört, dass die Figuren einfach nicht nachdenken, bevor sie handeln. So waren ihre Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar und auch wenn ich Silas Heap und seine unbekümmerte Art sehr lieb gewonnen habe, ist es mir unbegreiflich, wie ein Vater in aller Seelenruhe Schach spielen kann, während seine Kinder verschwunden sind.
Schade fand ich auch, dass der Schwerpunkt in diesem Band weniger auf den bekannten Charakteren liegt, sondern den neuen Figuren wie Marcellus Pye und dem Händlermädchen Snorri sehr viel Platz eingeräumt wird. Diese sind zwar durchaus interessant, aber Tante Zelda, Boggard und das Drachenboot haben mir einfach gefehlt. Ebenso wie die Magie, denn statt Zauberei stehen diesmal Alchemie, Physik und natürlich die Zeitreise im Vordergrund.
Dank der Kürze der Kapitel und der angenehmen Schreibweise der Autorin lässt sich auch dieser Teil wieder angenehm lesen – zumindest was den Part in der Gegenwart angeht, denn in der Vergangenheit wird der Lesefluss durch die altertümliche Sprache, die in den Dialogen verwendet wird, deutlich gehemmt.
Wie gewöhnlich gibt es auch diesmal wieder wunderschöne Zeichnungen vor den einzelnen Kapiteln, welche die herangewachsenen Figuren zeigen und einen tollen Stadtplan zu Beginn des Buches. Neu ist allerdings, dass die Geschichte dieses Mal nicht in sich abgeschlossen ist, sondern am Ende einige Fragen offen bleiben, die hoffentlich im vierten Teil geklärt werden.
FAZIT: Für mich der bislang schwächste Teil der Reihe.