Der theoretische Impetus dieser Arbeit geht in zwei Richtungen. Erstens schlägt sie eine allgemeine und präzise Definition des Begriffs Medium vor, wobei sie die generische Funktion der Präsentierung in den Vordergrund rückt, von der aus dann Spezialleistungen wie Repräsentation, Information oder Kommunikation spezifizierbar werden. Begriffe wie Erscheinung oder »es gibt« erweisen sich als Nachbarbegriffe zu Präsenz. Zweitens wird konsequent versucht, Medien als materielle Realitäten zu beschreiben und zu analysieren, wobei die Medienphysiken von Aristoteles und von Fritz Heider, aber auch die Mediologie von Régis Debray als Vorbilder herangezogen werden. Die historische Perspektive folgt weniger einem Evolutionismus, wie er bei McLuhan, Flusser oder auch Luhmann dominiert, sondern eher einem »Anachronismus«: Gleichzeitigkeit der Ungleichaltrigen. Die Arbeit mündet in eine systematische Perspektive, in welcher Kosmologie und Anthropologie eine spannungsvolle, von der Machtfrage in Unruhe gehaltene Einheit suchen.
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