Brütende Hitze, Artensterben, Dürreperioden und leere Regale im Supermarkt: Für die Menschheit sieht es in den 2040er Jahren nicht allzu rosig aus. Zumindest nicht für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Wer Geld hat, lebt in komfortablen, eingezäunten Siedlungen mit eigenem Biosupermarkt und könnte die Klimakrise überleben, indem das Bewusstsein digitalisiert und auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Die Drosera AG, ein Biotech-Konzern mit Sitz in Hamburg, vermarktet ein solches Verfahren. Kostenpunkt: 350.000 Euro. Aylin gehört nicht zu den Menschen, die sich so etwas leisten können. Sie arbeitet als Aushilfsgärtnerin in den Gewächshäusern der Drosera AG und tauscht mit Besserverdienern seltene Zierpflanzen gegen frische Lebensmittel. Gern hätte sie für ihren Großvater einen Speicherplatz auf einer Pflanze. Als ungewöhnliche Panaschierungen auf den Blättern der Speicherpflanzen auftauchen, beginnt Aylin auf dem Schwarzmarkt Profit daraus zu schlagen, um sich ihren Wunsch zu erfüllen. »Phytopia Plus« ist eine gesellschaftskritische Reflexion einer nicht allzu weit entfernten Zukunft.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Mit Zara Zerbes Debütroman gesellt sich ein weiteres Werk in die Reihe der "climate fiction" - und Rezensentin Shirin Sojitrawalla attestiert dem Roman zumindest einige gute und "vergnügliche" Ideen. Erzählt wird die Geschichte von Aylin, die, kontrolliert von ein KI, im Hamburg des Jahres 2040 in der Drosera AG arbeitet, ein Gewächshaus, in dem man nach dem Tod sein Bewusstsein in der DNA von Pflanzen speichern lassen kann. Die Stadt ist geteilt in Arme und Reiche, die Geschäfte sind leer, während nachts Waschbären in den Straßen ihr Unwesen treiben, resümiert die Rezensentin. Sojitrawalla fühlt sich gut unterhalten, insgesamt scheint ihr der Roman - auch sprachlich - zu harmlos.
© Perlentaucher Medien GmbH
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