Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Institut für Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Pierre Bourdieu – Die feinen Unterschiede volkskundlich gelesen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach einer Positionierung in der Gesellschaft stellt sich dem Individuum immer wieder. Sei es, wenn die nächste Gartenparty mit den Nachbarn ansteht, sei es wenn das nächste Familientreffen stattfinden soll, wenn man Freunde in der Kneipe oder nur zufällig einen entfernten Bekannten auf der Strasse trifft. Der Mensch steht unter gesellschaftlichem Druck und ist meist in der Rechtfertigung anderen gegenüber wie es gerade läuft und wie man sich gerade sieht. Bewusst oder unbewusst ist der Mensch jeden Tag mehrmals in der Situation sich zu positionieren. Selbst oder gerade im Konsum ganz besonders. Denn schaltet man heutzutage den Fernseher ein, macht man das Radio an oder geht mit dem Computer ins Internet, werden wir erschlagen von Werbeunterbrechungen, Bannerschaltungen und Produktanpreisungen. Unser Konsumverhalten ist Ausdruck unseres Geschmacks. Unser Geschmack trägt dazu bei, dass wir uns in der Gesellschaft einordnen können. Rein ökonomisch betrachtet das wohl lukrativste Feld überhaupt. Genau darum dreht es sich, wenn wir uns jeden Tag neuen Werbefeldzügen aussetzen müssen in denen es darum geht unsere Gunst, unsere Kapitalien zu erlangen. Diese Spirale des Konsums dreht sich immer weiter nach oben. Die Menschen haben gelernt damit umzugehen, dass immer neue Produkte ihren Weg pflastern. Mittlerweile ist es sogar schon so weit, dass eine Irritation auftritt, wenn an bestimmten, gewohnten Stellen auf einmal keine Werbung mehr auftreten würde . Unsere Gesellschaft zeichnet sich im Konsum vor allem dadurch aus, dass mit jedem Produkt das man kauft, gleichzeitig ein sozial anerkanntes Image mit erworben wird. Produkte transportieren viele Botschaften die Zugehörigkeit, soziale Situiertheit oder auch Kenntnis und Prestige mit beinhalten können. Wo letztendlich das Kapital eingesetzt wird, entscheidet unser Geschmack. Geschmack definiert das wir gut finden, was wir gut finden und warum wir mögen, was wir haben. Mit zunehmender Nischenbildung und ansteigender Individualisierung ist es fast schon unabdinglich genau darauf zu achten wo man seine Position einnimmt. Doch, sind wir wirklich noch selbst in der Lage unsere soziale Position zu bestimmen oder ist dies ohne unser Zutun, allein durch unsere soziale Bedingtheit schon von Geburt an in uns festgelegt? Sind diese Rituale und alles was vermeidlich mit konsumbasierter gesellschaftlicher Positionierung zu tun hat wirklich nötig? Wir grenzen uns ab und fügen uns ein.