Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Konsumsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Um die Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler steht es eingedenk der Tatsache, dass es in den vergangenen Jahren gelungen ist, selbige spürbar zu verbessern, nicht zum Besten. Auch die vierte PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (vgl. OECD), deren Schwerpunkt auf der Fähigkeit zu lesen lag, hat in ihrer im Jahr 2009 durchgeführten Erhebung ergeben, dass sich Deutschland, im Vergleich zu den anderen 34 OECD-Mitgliedsstaaten, nur im Mittelfeld befindet (vgl. OECD 2010). [...] Aus diesem vordergründig bildungspolitischen Thema lässt sich jedoch eine weitaus breitere Tragweite extrahieren, welche nicht nur auf der Mikroebene zu einer gesellschaftlichen Diversität hinsichtlich der Lesefähigkeit führt, sondern auch auf der Makroebene eine Entwicklung vorauszeichnet, die eine Veränderung der intrinsischen Bedeutungszuweisung zeigt. So sind wir alle in unserem Alltag ständig von Objekten umgeben, denen wir eine symbolische Bedeutung zumessen, die über ihren bloßen Sachwert hinaus geht und die in uns verinnerlichte Handlungs- und Denkmuster aktivieren (vgl. Bourdieu 1989, S. 172 f.). Für die einen hat der überdimensionale Flachbildfernseher eine besondere Bedeutung, für die anderen sind es Bücher, die nicht einfach in einer Schublade im Schrank verstaut werden, sondern als Ausweis höherer Geistigkeit inszeniert werden und in Vitrinen eben diese repräsentieren sollen. Neben dieser Darstellung des eigenen Lebensstils, bieten Bücher auch die Gelegenheit der Lektüre des menschlichen Gegenübers - vorausgesetzt, die Bibliothek vergegenwärtigt die Bildung ihres Inhabers und es wurden nicht nur Potemkin'sche Dörfer errichtet. Auch aus dem hier nur kurz skizzierten Bedeutungsrahmen, welchen das Lesen einnehmen kann, lässt sich die soziologische Relevanz dieses Lesens extrahieren. Die Kultur des Lesens stellt daher auch in den von Pierre Bourdieu beschriebenen Vorgängen im sozialen Raum einen nicht ignorierbaren Mikrokosmos dar, welcher in dieser Arbeit zunächst anhand des kulturellen Kapitalbegriffs Bourdieus beschrieben wird. Sodann wird auf den Habitus-Begriff eingegangen, bevor das Lesen als kulturelle Praxis sowie dessen Einfluss auf die gesellschaftlichen Ordnungssysteme erläutert wird.
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