Die Herrnhuter Brüdergemeine gilt als die bedeutendste Gemeinschaft, die der Pietismus hervorgebracht hat. Wie gestalteten sich die Lebenswelt und die politischen Überzeugungen dieser Freikirche in der DDR?Seit Gründung der Religionsgemeinschaft und ihres Ursprungsortes »Herrnhut« in Sachsen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat die Freikirche mit spezifischen Frömmigkeitspraktiken, einem nach außen abgeschlossenen soziokulturellen Milieu, einem elitären Selbstverständnis, außergewöhnlichen Missionsaktivitäten und vielfältigen internationalen Verbindungen und Verflechtungen innerhalb des deutschen Protestantismus eine bedeutende Rolle gespielt. Wie ging nun die sozialistische Obrigkeit mit einer derart exotischen Gemeinschaft um? Wie gelang es der Brüdergemeine unter den Bedingungen der SED-Diktatur zu überleben, wie weit passte sie sich an und wie weit wurden Glaubenspraxis und Selbstverständnis modifiziert?
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