Ende der 1970er Jahre schreibt E. Y. Meyer ein Essay, ein zweiteiliges Plädoyer. Der erste Teil beschreibt in einem grossartigen Bogen, angefangen mit dem Bilderverbot im Zweiten Buch Moses, einem Reigen zur Bild-Philosophie über eine Reise nach Norddeutschland mit Theaterarbeit in Bremen bis hin zum Besuch einer von ihm nicht nur architektonisch als »Montsterschule« erlebten Gesamtschule und einer Besichtigung einer schockierenden Überbauung des Unternehmens »NEUE HEIMAT". Dieses Unternehmen im Besitz des Deutschen Gewerkschafts-Bundes prägte das Gesicht Deutschlands städtebaulich und architektonisch von 1926 bis 1990 nachhaltig. Die Theaterarbeit gilt dem Stück »Gimme Shelter« des Briten Barrie Keeffe, der zu diesem Zeitpunkt »resident playwright« bei der Royal Shakespeare Company war. Im zweiten Teil wird E. Y. Meyer zum DEMOSTHENES. Die gewaltige und furiose »Rede an Architekten« bringt eine Gesamtsicht der Geschichte der Architektur und zeigt die umfassende Verantwortung der Architektur für das Wohlergehen von Mensch und Natur. E. Y. Meyer verlangt GROSSES von seinem Publikum und stellt auch eine neue Integration von säkulären und religiösen Grundlagen zur Diskussion. Das Plädoyer ist nicht an Architekten allein gerichtet - es geht uns alle an und ist ein superbes Lesevergnügen für Anspruchsvolle.
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