Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Philosophisches Fakultät I - Institut für Philosophie), Veranstaltung: Platon, „Laches“, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Laches gilt in der Wirkgeschichte der Forschung als kaum bedeutend. Das muss nicht verwundern, werden doch die entwickelten Themen bspw. in der Politeia weiterentwickelt; außerdem endet dort der Definitionsversuch von Tapferkeit nicht in der Aporie. Merkwürdigerweise kann man aber aus diesem Definitionsdialog eben durch das aporetische Ende, mehr Erkenntnisse gewinnen als die sokratischen Aporien, die i. d. R. immer erkenntnisfördernd sind, sonst vermuten lassen. Es wird zu zeigen sein, dass durch die Aporie der Tapferkeitsdefinition auch das Verhältnis von implizitem und propositionalem Wissen, somit die Überführbarkeit von Wissen, problematisiert wird. Die Arbeit soll jedoch zunächst den Dialog genauer darstellen. Ausgangspunkt wird die Rahmenhandlung resp. die szenische Dialogebene sein, die wichtige Voraussetzungen und Rückschlüsse für die diskursive Ebene bietet. Sodann sollen die Definitionsversuche und ihre Widerlegungen, die dazu führen, dem Gemeinsamen der Tapferkeit stetig näher zu kommen, genauer betrachtet werden. Ebenso werden die Antworten auf ihre formal-logische Gestalt, die sich ebenfalls stetig einer Definition nähern, geprüft werden müssen. Anschließend wird die Untersuchung formaler Schwierigkeiten zwischen sokratischem Anspruch der Was-ist-X-Frage und den Antworten der Gesprächspartner aufschlussreich sein für das Problem, implizites Wissen in propositionales zu überführen. Letzteres soll abschließend skizziert werden, um die Aporie des Definitionsdialoges über das Scheitern der Definitionen hinaus zu interpretieren.