Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Philosophie), Veranstaltung: Proseminar: Das Philosophieren in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden möchte ich die Rolle der Philosophie in der Gesellschaft auf Grundlage der Interpretation eines Textauszugs aus Platons "Politeia" ("Der Staat", Buch 5, Kap.18-22, 473b-480a) herausstellen. Es handelt sich hierbei um einen Dialog zwischen Sokrates und Glaukon. Ausgangspunkt der Problematik ist Sokrates' Auffassung, dass die Regenten eines Staates zugleich Politiker und Philosophen sein sollten. Obwohl er hiervon überzeugt ist, rechnet er doch damit, auf Unverständnis und Spott zu stoßen. Durch die Wortwahl ("[...]die jetzt sogenannten Könige und Gewalthaber[...]") werden eben diese Regenten diffamiert. Sokrates stellt pessimistisch in Aussicht, dass kein Staat funktionieren oder "zur Glückseligkeit gelangen kann", wenn ein Regent nicht sowohl die politische Macht als auch die Liebe zur Weisheit vereint. Sowohl Sokrates selbst als auch Glaukon scheinen sich dessen bewusst zu sein, dass diese Auffassung auf Protest in der Bevölkerung stoßen wird. Aus diesem Grund beginnt Sokrates, das Wesen der Philosophie an sich zu beschreiben; er will rechtfertigen, dass den "Weisheitsliebenden" die Führungsposition im Staat zukommen sollte. Dies beginnt er mit einer Erklärung des Begriffs der Liebe. Nach Sokrates ist Liebe kompromisslos und bedingungslos; wer etwas liebt, der begehrt diese Sache vollständig und nicht nur Teile davon. Der Liebende findet immer einen "Vorwand", unter dem er die Sache "herrlich" findet. Daher scheint der Philosoph (=Weisheitsliebender; griechisch: f¿¿¿s¿f¿a: philosophía: Liebe zur Weisheit) die ganze Weisheit erfahren zu wollen, nicht bloß Teile von ihr. Im Gegensatz zu diesem steht der Mensch, der sich nicht mit den Wissenschaften auseinandersetzt und auch kein Interesse daran zeigt, sondern nur gewisse oberflächliche Dinge begehrt ("Schaulustige", "Liebhaber von Künsten und Vertreter der praktischen Berufe"). Hierzu führt Sokrates nun den Vergleich mit abstrakten Begriffen ("das Schöne", "[das]Gerechte[...]"...) an: Sie sind einfache, eindeutige Begriffe, die jeweils einem anderen entgegengesetzt sind (gut - schlecht; hässlich - schön), doch scheinen sie durch die verschiedenen subjektiven Auslegungen nicht mehr eindeutig.
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