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Die heutige Wirtschaft ist zunehmend geprägt durch eine einseitige Fixierung auf den industriellen Sektor, so dass wir es tendenziell immer mehr mit einer monetarisierten und kapitalisierten Ökonomie zu tun haben. Es wird häufig vergessen, dass daneben auch noch andere Wirtschaftsformen existieren, die durch den einen forcierten Sektor verstärkt bedroht sind. Es handelt sich dabei vor allem um gemeinschaftliche Wirtschaftformen, also um Formen, welche an Orte des Lebens und bestimmte menschliche Zusammenhänge gebunden sind. Zur Lippes Entwurf einer "pluralen Ökonomie" stellt zunächst nichts…mehr

Produktbeschreibung
Die heutige Wirtschaft ist zunehmend geprägt durch eine einseitige Fixierung auf den industriellen Sektor, so dass wir es tendenziell immer mehr mit einer monetarisierten und kapitalisierten Ökonomie zu tun haben. Es wird häufig vergessen, dass daneben auch noch andere Wirtschaftsformen existieren, die durch den einen forcierten Sektor verstärkt bedroht sind. Es handelt sich dabei vor allem um gemeinschaftliche Wirtschaftformen, also um Formen, welche an Orte des Lebens und bestimmte menschliche Zusammenhänge gebunden sind. Zur Lippes Entwurf einer "pluralen Ökonomie" stellt zunächst nichts anderes dar als die Forderung, ein Bewusstsein für diese historische und aktuelle Wirklichkeit zu entwickeln und das pluralistische Nebeneinander der verschiedenen Sektoren in unserer Gesellschaft anzuerkennen und zu bewahren. Wirtschaftsformen wie beispielsweise Eigenarbeit oder Nachbarschaftshilfe sollen als eigene Sektoren mit eigenen Leistungen, Bedingungen und Pflichten bewahrt und gestärkt werden. Gefordert wird eine Ökonomie, welche Gemeinschaft nicht zerstört, sondern dieser hilft zu wachsen. Von hierher ist auch die Frage nach dem rechten Maß neue zu stellen, aus dem sich ein verändertes Verständnis von Reichtum und Fülle ergibt.
Autorenporträt
Rudolf zur Lippe, Jahrgang 1937, war von 1974 an Professor für Sozialphilosophie und Ästhetik an der Universität Oldenburg. Danach lehrte er »Philosophie der Lebensformen« an der Universität Witten/Herdecke. Seit 1982 ist er Herausgeber der Zeitschrift »POIESIS - praktisch-theoretische Wege ästhetischer Selbsterziehung«. Rudolf zur Lippe lebt und arbeitet als Philosoph, Ausstellungsmacher und bildender Künstler in Hude und Berlin. Seine Projekte konzipiert er im Rahmen seiner Stiftung »Forum der Kulturen«. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter viel beachtete Werke wie »Am eigenen Leibe«, »Entfaltung der Sinne«, »Sinnenbewußtsein« und »Vom Leib zum Körper«.