Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird aufgezeigt, wie eine Pluralisierung der Lebensformen zu definieren ist und wie sich die Lebensformen in Deutschland seit den 1960er Jahren entwickelt haben. Daraufhin soll mithilfe von unterschiedlichen theoretischen und empirischen Positionen diskutiert werden, ob die Veränderung der Lebensweisen in den letzten Jahrzehnten wirklich als Pluralisierung verstanden werden kann oder ob diese Sichtweise letztendlich nur eine falsche Deutung ist. Abschließend werden die dazugewonnenen Erkenntnisse noch einmal in einem Fazit zusammengefasst. Seit längerer Zeit wird sowohl innerhalb der Sozialwissenschaften als auch in der breiten Öffentlichkeit und Politik ausgiebig über den Wandel familialer und partnerschaftlicher Lebensformen diskutiert. Trotz zahlreicher Studien ist man sich bis heute nicht einig, in welchem Ausmaß ein Vorgang der Pluralisierung wirklich stattgefunden hat. Ausgangspunkt sind die seit den 1960er Jahren zu beobachteten Veränderungen von stetig zunehmenden abweichenden Lebensweisen abseits der kernfamilialen Lebensform des häuslichen Zusammenlebens von verheirateten Eltern mit minderjährigen Kindern. Während das Modell der Kernfamilie heutzutage von der Bevölkerung immer weniger als Lebensform präferiert wird, haben Lebensweisen wie z.B. nichteheliche Lebensgemeinschaften oder Einpersonenhaushalte deutlich zugenommen. Von einigen Experten wird der langfristige Wandel der Lebensformen eher skeptisch gesehen, von anderen wiederum als positiv beurteilt. Die einen verweisen auf ein Dahinschwinden traditioneller Lebensformen wie die Ehe, wohingegen andere durch die Etablierung neuer Lebensformen einen Zuwachs an Wahlmöglichkeiten betonen.