Wie Goethe in seinem Roman »Die Wahlverwandtschaften« das historische Präsens verwendet, ist in seinem Schaffen stilistisch spezifisch. Die Forschung hat diese Dimension seiner Schreibweise bisher wenig beachtet.Vor dem Hintergrund der sprachwissenschaftlichen, vor allem textlinguistischen Untersuchungen zum Tempusgebrauch beleuchtet die Autorin Goethes Verwendung des historischen Präsens und macht sie für eine Neuinterpretation des Romans fruchtbar. Dabei deckt sie die verunsichernden Strategien der Tempusverwendung auf und interpretiert den Gebrauch des Präsens als erzähltechnische Neuerung, die auf die Moderne verweist. Es zeigt sich, dass der Text des Romans über ein komplexes Geflecht temporaler Relationen organisiert ist, das die Konstellationen der Figuren, Motive, Ereignisse und emotionalen Konflikte überraschend präzise bestimmt.Konflikte überraschend präzise bestimmt.
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