Die Finanzkrise, verstanden als Schuldenkrise, hat eine Diskussion über Moral in der Wirtschaft entfacht, entlang der Frage: Wer ist verantwortlich für die Schulden und wer muss sie tragen? Schulden sind weit mehr als bloße finanzielle Verbindlichkeiten. Sie definieren grundlegende Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft und in der internationalen Politik: auf der einen Seite die Gläubiger, auf der anderen die Schuldner. Wer nicht zahlen kann, steht auch sozial tief in der Kreide. Überschuldung fesselt Verbraucher, Gemeinden und Länder. So wird ganzen Nationen angesichts ihrer Staatsschulden eine falsche Lebensweise als Kollektivschuld vorgehalten und das Sparen verordnet. Was lässt sich aus der moralischen Verquickung von Schulden mit Schuld lernen? Das neue Heft von »polar« beleuchtet dieses Verhältnis und damit Verantwortung und Verfehlung in der Finanz- und Wirtschaftspolitik.
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