Melanie Nagel untersucht die Dynamik in politischen Diskursen am Beispiel der Proteste gegen das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“. Durch einen innovativen Ansatz, der Wissens- und Diskursnetzwerke in die Analyse einbezieht, gelingt es der Autorin, die Dynamik im politischen Diskurs nachzuzeichnen. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass die Schlichtung den Diskurs nur vordergründig verändert hat und die Polarisierung im Konflikt nach wie vor vorhanden ist. Die Frage, worum es beim Diskurs um „Stuttgart 21“ eigentlich geht, wird durch die Betrachtung der Konfliktfelder Ökonomie, Verkehrstechnik, Ökologie, Städtebau und Partizipation beantwortet. Die innovativen Methoden der Diskursnetzwerkanalyse und die Visualisierungen dieser Netzwerke wurden interdisziplinär an der Universität Konstanz entwickelt und werden seit vielen Jahren international gelehrt.