Der Western ist nicht nur eines der ältesten Filmgenres, sondern auch von größter Aktualität. Dieser Band nimmt seine theoretische wie empirische Neubestimmung vor und geht davon aus, dass die für das Genre konstitutive Frage nach Grenzsetzungen - von Recht und Unrecht, Heimat und Fremde, Identität und Alterität - dessen Aktualität und kritische Perspektiven auf die politische Kultur der Gegenwart anleitet. Die fiktiven Versuchsanordnungen von Gesellschaft, die der Western immer neu inszeniert, verhandeln stets die Ursprünge einer ursprungslosen Gesellschaft und damit auch die Herausbildung normativer Ordnungen. In der Gesamtschau der Filme zeigt sich ein klares politisches Statement: Die Gesellschaftsentwürfe des Western sorgen für das Sichtbarwerden der Kontingenz der Frontier als politischer Mythos und stellen sich der vermeintlich politischen Evidenz von Grenzziehungen geradezu entschlossen entgegen. Die Autor*innen gehen den Politiken der Grenze im Western-Genre nach, indem sie verschiedenste Aspekte des Politischen fokussieren - etwa Gender, Gewalt, Nachhaltigkeit, Anthropozän oder Postheroismus etc. Drei Fragen sind für den Band leitend: Ist die Wiederkehr des Western in die Kinos einer bestimmten Konstellation in Politik und Vergesellschaftung geschuldet? Welche ästhetischen Reflexionsleistungen bringt der Western über den Zusammenhang von gesellschaftlicher Ordnung und Gewalt zur Aufführung? Wie wird das Verhältnis von Film (als öffentliche narrative Instanz) und Gesellschaft reflektiert?
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