Die Geschichte der Salzburger Festspiele in der Ersten Republik Österreich ist keineswegs eine lineare Erfolgsgeschichte, sondern von existenzbedrohenden Krisen gekennzeichnet, die 1924 sogar zur völligen Absage der Festspiele führten. Auch der erste Bau eines Festspielhauses löste auf Grund der massiven Kostenüberschreitungen einen Skandal aus, der neuerlich die Festspiele in Frage stellte. Erst das Eingreifen von Dr. Franz Rehrl rettete die Festspiele, und der Salzburger Landeshauptmann blieb bis 1938 deren spiritus rector hinter und teilweise auch vor den Kulissen. In der Geschichte Österreichs hat wohl kein Politiker einen so dominierenden Einfluss auf eine ihrer bedeutendsten Kulturinstitution genommen wie Franz Rehrl in der Zwischenkriegszeit auf die Salzburger Festspiele. Dr. Franz Rehrl gilt zu Recht als bedeutendste kulturpolitische Persönlichkeit des Landes Salzburg in der Zwischenkriegszeit, dessen Wirken nicht nur tiefe landes-, sondern vor allem auch bundespolitische Spuren hinterlassen hat, die bis in die Gegenwart wirken. Er war nicht nur der Retter der Salzburger Festspiele in einer existenzbedrohenden Situation, sondern auch deren tatkräftiger und ideenreicher Förderer bis zum Jahr 1938.
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