Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Fachkommunikation, Sprache, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Germanistik und Kunstwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts unterschiedlicher Auffassungen, die es zu dem Thema "Politikinszenierung im Fernsehen" und speziell im politischen Talk gibt, erscheint es interessant, in dieser Arbeit einen genaueren Blick darauf zu werfen. Dazu geht die vorliegende Arbeit zunächst auf den Begriff "Politikinszenierung" ein und stellt die Standpunkte zentraler Vertreter aus den Forschungsrichtungen der Politik-, Kommunikations- und Medienwissenschaften dar. Anschließend beschäftigt sie sich mit der Notwendigkeit der Politikinszenierung. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff des politischen Talk im darauffolgenden Kapitel steckt dann den Rahmen ab, innerhalb dessen visuelle und sprachliche Inszenierungsstrategien betrachtet werden. Es folgen einige kritische Anmerkungen zum Verhältnis von Form und Inhalt bei der Politikinszenierung. Diese theoretischen Grundlagen dienen der beispielhaften Analyse einer Folge von "Maybrit Illner" im nächsten Punkt. Dabei wird die Inszenierung sowohl von medialer als auch von politischer Seite betrachtet. Anschließend wird die Politikinszenierung aus der Rezipientenperspektive beurteilt, wobei die Arbeiten John Fiskes als theoretische Anknüpfungspunkte für die Identifizierung der drei wesentlichen Funktionalitäten von Inszenierung im Polit-Talk zu Grunde gelegt werden. Die öffentlichkeitswirksame Inszenierung von Politik ist ein elementarer Bestandteil politischen Handelns, sie dient seit jeher als Medium, durch das politische Vorgänge vermittelt werden. Dennoch wird Politikinszenierung gerade in der heutigen Zeit oft als negativ angesehen, lenkt doch die massenmediale Darstellung von Politik viel deutlicher als früher die Aufmerksamkeit auf die Inszenierung selbst. Gleichzeitig wird professionelle Politikinszenierung geradezu erwartet, ist sie Voraussetzung dafür, dass politische Akteure und deren Themen überhaupt wahrgenommen werden. Da sich die Rezeptionsgewohnheiten und das Konsumverhalten in Bezug auf die Angebote im Fernsehen in der medialen Erlebnisgesellschaft erheblich gewandelt haben, müssen sich Politiker bei der Inszenierung auf mediale Logiken einlassen. Aus dieser Pflicht haben politische Akteure größtenteils eine Tugend gemacht und Inszenierungsstrategien entwickelt; sie treten häufig in Informations- und Unterhaltungssendungen auf.
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