Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den „Deutschen Gruß“ hinsichtlich dessen Herkunft und die sprachwandeltheoretischen Aspekte der Einführung 1933 und des Verbots 1945. Zur Beschreibung des Sprachwandels werden hauptsächlich Herrmann Paul und Armin Burkhardt herangezogen. Den sogenannten „Deutschen Gruß“ und ausgewählte Aspekte dessen beschreiben Tilman Allert, Rudolph Herzog und Klaas-Hinrich Ehlers näher. Der Aufbau der Arbeit richtet sich nach dem diachronen Verlauf des Grußes. Der „Deutsche Gruß“, der aus der sprachlichen Formel „Heil, Hitler“ und der Geste des auf Augenhöhe gehobenen ausgestreckten Armes mit ausgestreckter Hand zusammengesetzt ist, wird dabei nur auf der sprachlich-funktionalen Ebene betrachtet. Die Entstehung des imperialen „faschistischen Grußes“ ist für den Sprachwandel zunächst von geringerer Bedeutung, spielt jedoch in der Betrachtung des Grußes als Ganzes nach 1945 und dem Verbot nationalsozialistischer Zeichen und Gesten eine Rolle. Die nationalsozialistischen Grüß- und Erkennungszeichen „Sieg, Heil!“, „Heil Hitler!“, und deren mittels arabischer Zahlen codierten Entsprechungen „88“ sowie „18“ – sind durch §86 StGB als verfassungsfeindliche Zeichen verboten, in der rechten Szene jedoch weit verbreitet. Während die Zahlencodes ein Ergebnis des Verbotes sind, sind die ersten beiden Ausrufe die wohl bekanntesten des NS-Regimes. Im Vergleich zu der Darstellung anderer nationalsozialistischer Zeichen und Symbole (Hakenkreuzfahne) ist die Verwendung der Grußform „Heil Hitler!“ in Filmen und ähnlichen Medien weniger umstritten, wenn auch beim sogenannten „Deutschen Gruß“ der Kontext, in dem dieser dargebracht wird, historisch kontextualisiert sein muss und nicht ideologisch begründet sein darf. Schon an dieser Stelle zeigt sich, dass der „Deutsche Gruß“ starkem Sprachwandel unterworfen ist und dies durch die ideologische und politische Aufladung seines Begriffes auch nicht mehr verlieren wird, da immer wieder neu debattiert wird, inwieweit und in welcher Art und Weise der Gruß dargestellt werden darf oder nicht. Dabei muss in der Debatte zwischen politischer, ideologischer, soziologischer und der sprachlichen Ebene unterschieden werden. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass nicht nur nach 1945 der „Deutsche Gruß“ eng mit dem Sprachwandel verwoben ist, sondern, dass auch die Einführung des Grußes eine Form von Sprachwandel darstellt, wie zu zeigen sein wird.