Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Märchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht Tiecks Rotkäppchen auf seine Alleinstellungsmerkmale, hierbei vor allem auf eine radikale Politisierung des Stoffes, nicht nur im Stück selbst, sondern im größer angelegten Erzählrahmen des "Phantasus". Die Forschung ist vorschnell zu dem Ergebnis gekommen, dass mit dem Motiv des roten Käppchens (Erkennungsmerkmal der Jakobiner) die politische Allegorese im Stück erschöpft sei. Dem wird widersprochen: Die Bedeutungspaare Wolf/Hund sowie Jäger/Tabak werden in diesem Horizont diskutiert und mit dem Motiv des Aberglaubens wird überdies eine lohnend erscheinende Perspektive für weiterführende Forschung herausgearbeitet. Ludwig Tieck war zu Lebzeiten etwa derart populär wie er heutzutage vergessen ist. Seine Werke werden kaum noch beachtet, die Tieck-Forschung fristet ein Randdasein im wissenschaftlichen Diskurs. Und auch sein Märchendrama zum Rotkäppchenstoff kann als eher unbekannt bezeichnet werden, ebenso wie das Werk, in welchem es abgedruckt ist: Der "Phantasus". Viel bekannter ist hingegen die Grimm'sche Version des Rotkäppchens, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass die berühmten Brüder den Stoff selbst nicht erdacht, sondern lediglich verschriftlicht und editiert haben. Dabei unterscheidet sich Tiecks Rotkäppchen sehr deutlich von dem der Grimms und beide unterscheiden sich wiederum von der noch älteren Bearbeitung Charles Perraults.
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