Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: Keine Benotung, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Inst. f. Didaktik d. Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Einführung in die Didaktik der Sozialwissenschaften II, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Grundschule ist die erste Institution, die alle Kinder gleich durchlaufen, und so allen Kindern die gleiche politische Bildung vermitteln könnte. Doch inwieweit verfolgt die Schule dieses Ziel, bzw. inwieweit sind sich Lehrer dieser Tatsache bewußt? Was für Themen kann man Kindern zutrauen und welche sind ungeeignet? Schon Kinder können sich ,,politisch" verhalten, doch was ,,das Politische" in ihren Augen ist, stimmt nur zum Teil mit dem erwachsenen Bild von Politik überein. Erwachsenen fallen in Bezug auf Politik sofort Themen wie Regierung, Wirtschaftspolitik, Finanzwesen, etc. ein. Doch die Vorstellung solcher Schwerpunkte mit den Schülern zu bearbeiten, scheint einfach unmöglich. Dennoch können Politik und Themen des Gemeinwesens durchaus Aufgaben für die Grundschule werden. So wird mit dem Themenschwerpunkt "Schule/ Schulleben" der schulische Nahraum in besonderer Weise als Feld demokratischen Lernens und Handelns in der Grundschule genutzt. Dazu gehören Schülerparlamente ebenso wie die Gestaltung von unterrichtsfreien Zeiten und Räumen sowie Schulhofeinrichtung und Pausenversorgung. Die Einübung in parlamentarische Formen und Einrichtungen wie z. B. den Klassen- oder Schülerrat kann schon mit Acht- bis Zehnjährigen ,,kindergemäß" erfolgen. Geprägt wird dieses Feld also von Projekten der Organisation, Gestaltung und Koordination des Lebensraums Schule und der Interessen der Schülerschaft. Besonders aber die Vielfalt von Lernanlässen, wo methodisch- didaktischer Herausforderung und Anbindungen des Lernens an eine zumindest innerschulische Öffentlichkeit sind auffällig. Die Kinder können dabei erfahren, daß die Schule und ihr Lernen mit ihnen selbst zusammenhängt. Zudem können sie erleben, daß sie die Bedingungen ihrer Schule und damit die Art und die Themen ihres Lernens selbst mitgestalten können. Achtung vor den Personen, den Individualitäten, auch den Denkweisen der Kinder sind ausschlaggebend für eine demokratische Denkkultur. Reformpädagogen entwickeln immer wieder neue Formen des Arbeitens, in denen die Arbeitsweisen und Rollen der Kinder wechseln, den Kindern der soziale Kontext aber immer deutlich ist: Sozialformen, die von den Kindern mit getragen und verbessert werden.