Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Politische Bildung), Veranstaltung: Politische Bildungsforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Für den Politikunterricht reichte bisher eine input-orientierte Herangehensweise aus, jedoch forciert der aktuelle Wandel des Bildungssystems in Deutschland den Trend zur empirischen Ausrichtung der Politikdidaktik. Aus diesem Grund genügt es nicht mehr, die Lerninhalte normativ zu begründen, fachwissenschaftlich auszuwählen und für die Schülerinnen und Schüler methodisch aufzubereiten (vgl. Klee, Lange & Lutter 2006, S. 185). Eine output-orientierte Politische Bildung bedarf empirisch gesättigter Erkenntnisse über die gesellschaftlichen Bedürfnisse, schulischen Möglichkeiten und über die Tatsächlichkeit politischen Lernens (vgl. Weißeno 2004, S. 149). In der Zukunft stehen Politiklehrerinnen und -lehrer vor neuen Aufgaben. Sie müssen die Kompetenzen entwickeln, gesellschaftliche und schulische Realitäten didaktisch zu erfassen, individuelle Voraussetzungen von Lernenden zu diagnostizieren und durch entsprechend differenzierte Lernangebote in überprüfbare politische Fähigkeiten zu transformieren. Aufgrund dieser Tendenzen wandelt sich die Politikdidaktik von einer bildungsbezogenen Vermittlungswissenschaft zu einer wissenschaftlichen Disziplin, die zukünftig das politische Lernen und Lehren zum Gegenstand hat (vgl. GPJE 2002). Ende der achtziger Jahre entwickelte sich diese empirisch ausgerichtete Forschung (vgl. Henkenborg 2002, S. 83 f.). Inzwischen hat sich in der Politikdidaktik eine qualitative Forschungstradition herausgebildet, die auf die spezifischen Bedingungen der beteiligten Akteure fokussiert, um daraufhin eine Rekonstruktion und Interpretation alltäglicher Unterrichtspraxis vorzunehmen (vgl. Klee, Lange & Lutter 2006, S. 185). Aus diesem Grund wurde das Modell der Politikdidaktischen Rekonstruktion entwickelt. Das Ziel dieser Methode ist es, Grundsätze und Leitlinien für die Unterrichtsplanung zu entwerfen. Die folgende Arbeit soll einen Beitrag zur Politikdidaktischen Rekonstruktion liefern. Sie ergänzt die bereits vorhandenen Rekonstruktionen der Politischen Bildung um die Schülervorstellungen und sozialwissenschaftliche Vorstellungen zur Thematik des Terrorismus. Dabei wird zunächst auf das Modell der Politikdidaktischen Rekonstruktion eingegangen: Sie stellt die Grundlage der Arbeit. Zu diesem Modell gehört die Kategorie des Politikbewusstseins. Sie steht im Kern jeder politikdidaktischen Konzeption.