Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 14, , Sprache: Deutsch, Abstract: Einige Bürgerinnen und Bürger der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mussten nach der Wiedervereinigung Deutschlands das im Unterricht Gelernte auf- und gegebenenfalls überarbeiten, um es durch akkurate Informationen zu ersetzen. Doch war der Geschichtsunterricht in der damaligen Bundesrepublik Deutschland (BRD) vollkommen frei von ideologischer Beeinflussung? Und inwiefern ist die Gestaltung oder der Inhalt der derzeitig verwendeten Lehrbücher durch die heutige Gesellschaftsform noch von der Politik abhängig? Aus diesen Fragen ergibt sich die These, dass die politische Situation eines Landes und der in einer Regierung herrschende Konsens bezüglich des Bildungswesens und der angewandten Didaktik maßgeblich für die Gestaltung dessen, was Kinder und Jugendliche im Geschichtsunterricht lernen, verantwortlich sind. Ein sachlicher Umgang mit der Interdependenz von Politik und historischer Bildung ist besonders für die kommenden Generationen unerlässlich. Die Aufklärung über ihre Existenz ist eine Voraussetzung für die Erreichung dieser Disposition. Der Anspruch an ein Lehrbuch, neutral zu sein, stellt in der Praxis eine nicht umsetzbare Erwartungshaltung dar. Daher ist es wichtig, auf qualitativ hochwertige Lehrbücher zu setzen, die die Betrachtung von geschichtlichem Geschehen aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen und die Bildung einer persönlichen Meinung durch kritische Reflexion begünstigen. Insbesondere der direkte Austausch mit Zeitzeugen wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. In Anbetracht dieser Problematik soll in dieser Arbeit der politische Einfluss auf den Geschichtsunterricht in Lehrbüchern der DDR und BRD anhand der Darstellung des Zweiten Weltkrieges untersucht werden. Die Analyse konzentriert sich auf die Lehrbücher "Geschichte 9", "Geschichte unserer Welt" und "Geschichte und Geschehen" der DDR sowie auf Lehrwerke der BRD von 1945 bis 1968 und des Bundeslandes Thüringen in der wiedervereinigten Bundesrepublik ab 1990. Dabei werden die Darstellungen des Zweiten Weltkrieges in den Lehrbüchern untersucht und mithilfe der Diskursanalyse nach Jäger analysiert. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Schlachten bei Stalingrad bis zur Potsdamer Konferenz. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zeigen, inwieweit die politische Situation und der Zeitgeist die Darstellung historischer Ereignisse im Geschichtsunterricht beeinflussen.
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