Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Wahlen und Wählerverhalten, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum wird die CSU in Bayern seit 1945 fast immer wieder als stärkste Partei bestätigt und kann seit über 30 Jahren sogar mit absoluter Mehrheit regieren? Die Hochburgen der SPD in den Stadtstaaten und Nordrhein-Westfalen gelten als geschliffen oder zumindest stark gefährdet. Die CDU in Baden-Württemberg konnte zwar andauernd an der Regierung bleiben, musste dazu aber Koalitionen eingehen. Auf Bundesebene mussten sich die Parteien mit dem Regieren abwechseln, es gilt das Postulat von der ständig wachsenden Gruppe der Wechselwähler und sich auflösenden stabilen Wählermilieus. Worin liegen die Gründe und Ursachen für den ständigen Wählerzustrom, der sich nie von der bayerischen „Staatspartei” abwandte? Selbst gegenüber bundespolitischen Trends scheinen die bayerischen Mehrheitsverhältnisse immun zu sein. Die CSU scheint also ein Erfolgsrezept zu haben, welches es zu ergründen gilt. Eine andere Sozialstruktur der bayerischen Wahlbevölkerung gegenüber dem Rest Deutschlands erklärt den CSU-Bonus nicht allein, zumal sich diese im Prozess der Modernisierung der Wirtschaft immer mehr den gesamtdeutschen Verhältnissen anpasst. Hat Bayern eine eigene - andere - Politische Kultur (PK), regiert die CSU einfach so erfolgreich oder nutzt die CSU eine regionale Politische Kultur erfolgreich, und trägt zugleich Sorge dafür, dass sich diese in ihrem Sinne entwickelt? Sozusagen ein sich selbst verstärkender Prozess: Die regionale Kultur wird von der Regierungspartei aufgenommen, mit eigenen politischen Werten und Einstellungen angereichert, dann wieder zurück in die Bevölkerung kommuniziert, wo diese das politische Denken der Bevölkerung bestimmt. Also eine Mischung aus Aufnehmen und Steuern vorherrschender Einstellungen und Werte. Gehen die Uhren in Bayern anders, wie FALTER 1982 in einem Aufsatz folgert; hat Bayern eine eigene regionale Politische Kultur? Die erste vielversprechende Studie zur Unterstützung dieser These hat FALTER in diesem Aufsatz publiziert. Darin vergleicht er anlässlich der hessischen und bayerischen Landtagswahlen 1978 erhobene Daten der Forschungsgruppe Wahlen. Für Bayern stellt er darin in einigen Bereichen abweichende Einstellungen und anderes politisches Verhalten fest. Methodisch problematisch ist diese Untersuchung auf Grund der Fallzahlen. Einigen Kategorien liegen lediglich weniger als 20 Fälle zugrunde.