Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Seminar im HS: Politische Rhetorik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sportpalastrede soll in der vorliegenden Arbeit im Gegensatz zu den existierenden Studien, die meist nach der Ursache ihrer immensen Wirkung fragen, auf ihre Funktion analysiert werden. Dabei wird zu zeigen sein, dass Goebbels nicht Persuasion im Sinne des Überzeugens des vor Ort präsenten Publikums intendiert. Auch die Kategorien von ,Überreden' oder ,Überwältigen' sind bei Goebbels Rede nicht vordergründig relevant, weil sie gar nicht primär auf das Publikum vor Ort abzielt. Dieses wird lediglich benutzt, um zum einen machtpolitische Ziele nach Innen durchzusetzen, d.h. vor allem die von Goebbels bereits seit 1941 geforderten Maßnahmen zur totalen Kriegführung gegenüber der NS-Führung und Hitler konsequent durchführen zu können. Zum anderen versucht Goebbels außenpolitische Weichenstellungen vorzunehmen, um einen möglichen Zweifrontenkrieg gegen Deutschland zu verhindern. Dies soll im Folgenden mit Hilfe einer funktionsorientierten Analyse der Rede belegt werden, die linguistisch-stilistische Elemente nur aufgreift, wenn sie die Topoi und Adressaten markieren und damit auf die Funktion verweisen. Dazu soll zunächst ein Überblick über die Forschung zur politischen Rhetorik und zur Funktion der Rede im NS gegeben werden, um die Schwierigkeiten im Umgang mit NS-Reden und die hier gewählte Methode plausibel zu machen. Nach einer institutionellen Kontextualisierung der Sportpalastrede wird ihre außen- und innenpolitische Funktion zu erörtern sein. Zum Schluß der Arbeit soll auf die Problematik der Akklamation als Simulation einer demokratischen Volksabstimmung zur Legitimierung des ,totalen Kriegs' eingegangen werden.
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