Dieser Band versammelt zwischen 1980 und 2018 erstmals erschienene Studien, die politiktheoretischen Traktaten der scholastischen Universität des Spätmittelalters gelten. Die wissenschaftlichen Experten legten ihre Texte als Resultat eigenen Nachdenkens vor, oder ihre Stellungnahmen wurden aus der politischen Praxis angefordert. Die einzelnen Texte sollen jetzt nicht in eine lineare Ideengeschichte des politischen Denkens eingegliedert werden, vielmehr soll ihr Hintergrund aus dem Bezug zu konkreten Konflikten deutlich hervortreten. Denn mit ihren Ratschlägen leistete die Scholastik einen fundamentalen Beitrag zur Formulierung und Legitimation politischer Interessen und damit zum Bewusstsein der Zeitgenossen. Die meist für die Außenwelt und nicht für die Hörsäle bestimmten Texte trugen dazu bei, eine 'politische Öffentlichkeit' auszubilden, wie sie in der Neuzeit noch eine große Zukunft haben sollte. Geboren 1938; 1984-2003 Ordinarius für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg.
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