Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 2,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Die Brandenburger Wirtschaft in historischen Transformationsprozessen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In der SBZ war die Kollektivierung der Landwirtschaft der umfangreichste Eingriff der sozialistischen Machthaber in das Leben der ländlichen Bevölkerung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit der gesteuerten Zwangsmodernisierung griff die Führung der SED tief in die Lebensverhältnisse der Menschen ein. Thema dieser Arbeit soll die Kollektivierung der Landwirtschaft in der SBZ sein. Dabei bedarf es auch, näher auf die Bodenreform als Zwischenlösung und der folgenden Ausläufer in Form der "industriellen" landwirtschaftlichen Produktion als Übergang von der großbäuerlichen Landwirtschaft der Vorkriegsjahre in die sozialistisch-genossenschaftliche Agrarstrukturen einzugehen. Verläuft der Weg der Kollektivierung parallel zu den sozialistischen Agrartheorien Lenins oder waren es auch wirtschaftliche Zwänge, die diese Transformation auslösten und beeinflussten? Es soll aufgezeigt werden, ob entsprechend sozialwissenschaftlicher Makrotheorien ein sozioökonomischer Fortschritt mit Hilfe der LPG für die ländliche Bevölkerung der DDR geschafft werden konnte. Die SED-Führung betonte immer wieder die Freiwilligkeit der Bauern bei ihrer Eintrittsent-scheidung in die LPG, doch welche Umstände brachten die Bauern dazu der LPG "freiwillig" beizutreten? Sie zielte darauf ab, einen neuen Menschentypen mit der marxistisch-leninistischen Weltanschauung zu bilden und zu erziehen. Dabei gilt es herauszufinden, inwieweit die Bevölkerung vom Sozialismus überzeugt war, die Planwirtschaft als völlig neues Wirtschaftssystem zu akzeptieren und drüber hinaus die Verstaatlichung der Besitztümer hinzunehmen. Welche Faktoren sorgten dafür, dass die SED-Führung immer wieder Änderungen in ihre Vorgehensweise bei der Umsetzung ihrer Kollektivierungspläne vornahm? Dabei soll die These bestätigt werden, dass der Kurswechsel 1960 dem Fachwissen der Großbauern geschuldet war, um ökonomische Erfolge der LPG zu bewerkstelligen.
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