Der Autor, Verleger und Publizist Robert Müller (1887-1924) gehörte zwischen 1910 und 1920 zu den Impuls setzenden Persönlichkeiten der Wiener Literaturszene. Zu seinen Freunden zählte er Robert Musil und Arthur Ernst Rutra. Diese Studie zeigt ihn als einen Autor, der auf die zeitgenössische soziale und historische Wirklichkeit in seinem Werk reagiert und dabei Aktivismus und Expressionismus zu einem "Politischen Expressionismus" vereint. In Erweiterung der bisherigen Robert-Müller-Forschung, die zumeist ein Werk oder einen Einzelaspekt isoliert betrachtete, wird hier der Fokus auf die politische Überzeugung des Autors gerichtet. Anhand der publizistischen Werke und Briefe erschließt Bettina Pflaum den Aktivismus Müllers, um sodann dessen Umsetzung in seinem fiktionalen Werk (Die Tropen, Camera obscura, Politiker des Geistes und Flibustier) aufzuzeigen. Als poetologische Grundstruktur erkennt sie eine "metaphorische Unmittelbarkeit", die das von Figuren getragene theoretische Konzept auf die Handlungsebene projiziert. Der politische Aktivismus Robert Müllers zeigt sich so als leitend für das Gesamtwerk, dessen geistiges Koordinatensystem sich von Tropen bis Flibustier nicht grundlegend ändert.
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