Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Deutsche Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Sprachunterricht und Demokratiebildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie wird in den Medien über Terroranschläge berichtet und welchen Einfluss hat die Art und Weise der Berichterstattung auf die Wahrnehmung von Flüchtlingen im Diskurs um Terrorismus? Um diese Forschungsfrage beantworten zu können, wird die vorliegende Arbeit den Terrorismusdiskurs nach dem Terroranschlag in Berlin 2016 untersuchen. Dafür wird ein Korpus ausgewählter Artikel von fünf verschiedener Zeitungsträgern zusammengestellt und mithilfe von zwei verschiedenen Ansätzen aus der Diskursforschung untersucht. Hier wird zum einen der Ansatz des politischen Framings von Wehling herangezogen. Zum anderen werden Aspekte des Analyserasters von Spitzmüller und Warnke aus der Diskurslinguistik fruchtbar gemacht. Es wird sich im Rahmen der Analyse zeigen, dass der Terroranschlag und vor allem dessen Täter überdurchschnittlich oft mit der sogenannten Flüchtlingskrise in Verbindung gebracht werden. Durch eine emotionalisierende und dramatisierende Sprache manifestiert sich ein politisches Framing, das in Form von Gegenüberstellungen wie beispielsweise bösartige (muslimische) Terroristen vs. unschuldige (christliche) Opfer ermöglicht wird. Diese Dichotomisierung führt schließlich zu einer Stigmatisierung muslimisch gelesener Flüchtlinge durch die Medien. Entsprechend ist eine Sensibilisierung seitens der Bürger*innen sehr wichtig, die im Rahmen eines rassismuskritischen WiPo- und Deutschunterrichts integriert werden kann. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, gliedert sich die Arbeit in drei Teile: Zunächst erfolgt ein theoretischer Abschnitt, in dem anfangs der Forschungsstand aufgezeigt wird. Danach folgt eine Übersicht zur Diskursanalyse nach Spitzmüller und Warnke sowie eine Erläuterung des politischen Framing-Begriffs von Wehling. Auf dessen Basis wird das methodische Vorgehen der Arbeit vorgestellt, welches sich aus den eben genannten Ansätzen zusammensetzt. Im zweiten Teil der Arbeit erfolgt die darauf aufbauende Analyse. Zunächst werden auf textueller Ebene die Text- und Themenstruktur sowie die Darstellung der Akteure analysiert, um anschließend auf einer transtextuellen Ebene das politische Framing im Diskurs ausfindig machen zu können. Das letzte Kapitel widmet sich schließlich einer didaktischen Reflexion sowie einer abschließenden Betrachtung in Form eines Fazits.