Allein aufgrund politischer Affären mussten in den vergangenen Jahren einige Bundesminister zurücktreten, mehrere Parteifunktionäre ausscheiden und sogar ein Bundespräsident sein Amt niederlegen. Ein Skandal kann die Reputation eines Politikers zerstören und seine Parteikarriere abrupt beenden. In dieser Ausnahmesituation hängt die berufliche Zukunft des Angegriffenen vor allem mit der Frage zusammen, wie gut er die Affäre kommunikativ und medial bewältigt. Nur wenige stürzen schließlich über die ursprüngliche Verfehlung, die meisten scheitern am richtigen Umgang damit. Doch was macht erfolgreiches Skandalmanagement aus? Um die Frage zu beantworten, entwickelt der Autor ein modernes Konzept der Krisenkommunikation im politischen Medienskandal. Die großen Affären der vergangenen Jahre werden auf mehreren Ebenen umfangreich nachgezeichnet und analysiert. Auf diese Weise macht die Studie deutlich, wie angegriffene Spitzenpolitiker den Vorwürfen inhaltlich begegnen, wie sie ihr Krisenmanagement organisieren – und warum selbst begnadete Redner so oft mit ihren Versuchen der Selbstverteidigung scheitern.
Kim Björn Becker, der als Politikredakteur der ,,Süddeutschen Zeitung" arbeitet, gelingt es in der Arbeit gut, die Genese der vier ausgewählten Skandale im Detail nachzuzeichnen und eine aufschlussreiche Typologie der Reaktionsstrategien zu entwickeln. Medien Kommunikationswissenschaft 4/2017 Ein analytisches und informatives Buch für Politiker, Kommunikationswissenschaftler sowie Amts- und Mandatsträger. Hessenbrief 02/2017 Für politische Kommunikatoren ist "Politisches Skandalmanagement" dennoch empfehlenswert, da es über die Analysen hinaus auch praktische Handlungsempfehlungen bereithält. politik-komunikation.de, 11.08.2016