Das Ideal einer datenmächtigen Polizei verspricht Sicherheit in einer als immer unsicherer empfundenen Welt. Ausgestattet mit einem wachsenden Tableau neuer Technologien soll die „datafizierte“ Polizei eine effektivere staatliche Sozialkontrolle ermöglichen. Dieses sicherheitspolitische Projekt hat einen tiefgreifenden Wandel von polizeilichem Informationswesen und polizeilicher Sozialkontrolle in Gang gesetzt, den der Autor multidisziplinär beleuchtet. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das polizeiliche Informationswesen zwischen Verselbstständigung und Überforderung changiert. Die Arbeit entwickelt Szenarien als Grundlage für eine proaktive Gestaltung polizeilicher Sozialkontrolle in der spätmodernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.