Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Biologie - Genetik / Gentechnologie, Note: 1,1, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ausbreitung von Individuen stellt einen wichtigen Faktor dar, um den Genfluss zwischen Populationen einer Art aufrecht zu erhalten und Divergenzen zu vermeiden. Prädatoren haben einen entscheidenen Einfluss auf die Ausbreitungskapazität von Populationen. Deshalb unterscheidet man zwei Ausbreitungstypen. Zum einen gibt es die Habitatspezialisten, die sich so lange Ausbreiten können, bis ein Prädator auftritt, an den sie nicht angepasst sind. Ihre Adaption betrifft das Zusammenleben mit dem Hauptprädator in dem durch sie bevölkerten Habitat und ist genetisch fixiert. Aufgrund dessen kann der Genfluss unterbrochen werden und leicht Divergenzen entstehen. Im Gegensatz dazu gibt es die Generalisten, die phänotypische Plastizität aufweisen und unterschiedliche Habitate mit variierenden Top-Prädatoren besiedeln können. Mögliche Divergenzen werden durch den vorherrschenden Genfluss vermieden. Von den fünf europäischen Leucorrhinia-Arten, in denen L. caudalis, L. albifrons und L. pectoralis nur in Habitaten mit Fischen vorkommen und L. dubia sowie L. rubicunda an das Zusammenleben mit invertebraten Prädatoren spezialisiert sind, ist L. dubia am signifikantesten phänotypisch plastisch. In der vorliegenden Studie gilt es zu zeigen, dass Untersuchungen von Populationen der plastischen Art L. dubia unabhängig von der Entfernung des Sammlungsstandortes, eine verminderte Divergenz aufweisen. Untersuchungen der Arten L. albifrons, L. caudalis, L. pectoralis sowie L. rubicunda weisen im Vergleich eine höhere Divergenz auf. Um die molekularen Untersuchungen durchzuführen und gute Ergebnisse zu gewährleisten, wurde die Kombination aus einem mitochondrialen (ND1) und chromosomalen (ITS) Primer gewählt. Eine Überprüfung der aufgestellten Hypothesen blieb jedoch aus, da eine erfolgreiche Amplifizierung und Sequenzierung sowohl für den ND1- als auch für den ITS- Primer, auch nach mehrfachen Optimierungsversuchen, nicht erreicht werden konnte. Dies ermöglichte eine Fehleranalyse. Es zeigte sich, dass beim Einlegen der Individuen in Aceton keine systematische Technik genutzt wurde, sodass eine Kontamination nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Erkenntnis, dass Wasser und Verschmutzungen in Aceton eine Degradation der DNA begünstigen bestätigte, dass eine Amplifikation und Sequenzierung der DNA aus den Jahren 12/13 aufgrund dessen nicht möglich war. Die DNA aus dem Jahr 2014 lag intakt vor, wodurch sich eine Analyse über alternative Methoden ergab.