Populismus der Mitte? Was zunächst als Widerspruch erscheint, entpuppt sich im Falle Argentiniens als fruchtbare Perspektive auf die gesellschaftlichen Entwicklungen während der Kirchner-Regierungen (2003-2015). Tobias Boos zeigt, dass Populismus weit entfernt davon ist, ein Phänomen der randständigen Massen zu sein. Vielmehr offenbaren sich Teile der argentinischen Mittelklasse als gewichtige Säule des politischen Projekts der Kirchners. Die Studie geht den Verflechtungen von politischer Ökonomie und politischen Identitäten nach und wirft ein neues Licht auf die lateinamerikanischen Populismen des 21. Jahrhunderts.