Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ausstellung "Labor 89, neue Perspektiven auf die Wende" aus dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum geht es um migrantische und feministische Geschichten aus der Wendezeit. 8 Aktivist*innen aus dem Westen und Osten werden in dem dazugehörigen Buch porträtiert. Zwei Aktivist*innen werden hier vorgestellt. Es sind oftmals diese Geschichten, die im Laufe der Zeit vergessen werden. "Labor 89" möchte dem entgegentreten. Es geht hierbei insbesondere um migrantische Frauen, die zu der Wendezeit politisch aktiv waren. Diese Frauen wurden in der Geschichtsschreibung größtenteils vergessen. Denn die Wendezeit ist ein Ereignis, was Deutschland und vor allem Deutsche geprägt hat. Die berühmte Parole "Wir sind das Volk" war bisher im kollektiven Gedächtnis ein Ruf nach Freiheit und der Beginn einer neuen (und besseren) Ära. Dass aber diese Parole auch einen nationalistischen und rechten Charakter hat, beachtet bis heute kaum jemand. "Wir sind das Volk" wurde auf den Demonstrationen gegen das SED-Regime von der Menschenmenge gebrüllt. Besonders für Angelika Nguyen, die ich noch genauer vorstellen werde, war dieser Ausruf und die Stimmung in der Bevölkerung beängstigend. Denn rechte Tendenzen waren schon vor dem Mauerfall erkennbar. Der Ausruf stellte klar, dass ein (geschlossenes) Volk sich gegen eine Regierung wehrt. Marginalisierte Gruppen und Einwanderer wurden somit ausgeschlossen. Sie bekamen zunehmend Angst vor einem Rechtsruck, der auch folgen sollte.
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