Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: gut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Das es mit dem Bildungsstand deutscher Schüler nicht zum Besten steht haben schon Vorläufer zu PISA, beispielhaft seien hier TIMSS oder BIJU genannt, gezeigt. Doch einschneidende Eingriffe mit dem Ziel der Korrektur sind in der Rückschau nur bedingt erkennbar. Doch was hat PISA, und speziell PISA-E nun aufgezeigt? Die PISA- Studie war (und ist) eine von der OECD international durchgeführte vergleichende Untersuchung zu Schülerleistungen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, wobei bei diesem ersten Teil der Studie der Schwerpunkt auf dem Leseverständnis lag. PISA- E war die Interpretation der Ergebnisse der PISA- Studie in Bezug auf den innerdeutschen Vergleich der Bundesländer. Bei PISA-E waren die Länder, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen in allen drei Kompetenzbereichen (Leseverständnis, Mathematik und Naturwissenschaft) vorn; NRW war beim Leseverständnis Sechster und jeweils Zehnter bei Mathematik und Naturwissenschaft. PISA-E ergibt allerdings ein teilweise völlig anderes Bild, wenn man die Schüler und Schülerinnen nach ihrem Migrationshintergrund betrachtet. Die internationale Pisa- Studie nahm einen Migrationshintergrund nur dann an, wenn ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Dies schließt allerdings Dinge wie Einbürgerung und Rücksiedlung aus ehemals deutschen Gebieten aus. Bezieht man diese Punkte bei der Betrachtung des Migrationshintergrundes aber nun mit ein, sieht man deutliche Unterschiede im Ranking der Bundesländer. Das Land Sachsen rutscht dann beim Leseverständnis plötzlich vom dritten auf den sechsten Platz. Thüringen, das zuerst auf dem vierten Platz war, findet sich auf dem zehnten Platz wieder. NRW das auf dem sechsten Platz stand, erhält plötzlich einen Podiumsplatz und ist Dritter. Dies belegt das Migrationskinder schlechtere Leistungen erbringen, wobei man sich hier wieder an den Integrationsauftrag von Schule erinnern sollte. Andererseits widerlegt dies die alte, abgedroschene Phrase, dass schlechte Schüler gute Schüler vorm lernen abhalten. Wie schon in der internationalen PISA- Studie zeigt sich auch beim innerdeutschen Vergleich, dass die Abstände zwischen den stärksten und schwächsten Schülern in Deutschland besonders hoch sind, was ein klares Anzeichen für eine überdurchschnittlich hohe Selektion ist.