Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Führung und Personal - Führungsstile, SRH Hochschule Riedlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt Unternehmen, die über Jahre hinweg ein überdurchschnittliches Unternehmensergebnis erzielen und sich zeitgleich durch eine vorbildliche Kultur ausweisen, während andere ein schlechtes Ergebnis erzielen und in Verbindung mit einer negativ behafteten Unternehmenskultur gebracht werden. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, werden in diesem Leitfaden zunächst jüngste psychologische Ansätze in Augenschein genommen, die Erklärungshinweise bieten, bevor praktische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Was die Theorie betrifft, so wurden im vergangenen Jahrhundert in der Psychologie maßgeblich pathologiezentrierte Ansätze erforscht, die sich vordergründig mit Störungen und Problemen befassen. Im Fokus standen also überwiegend die „dunklen Seiten“ des Menschen. Zu Beginn der Jahrhundertwende rückten dann die Potenziale und Möglichkeiten in den Forschungsvordergrund der Psychologie, geleitet von der Frage, „[...] was Menschen nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich macht und wie diese Kräfte zu erkennen und zu fördern sind“. Dieser Paradigmenwechsel hin zu der sogenannten „Positiven Psychologie“ wird nach wie vor kontrovers diskutiert, auch wenn Neurowissenschaftler jüngst nachweisen konnten, dass die Möglichkeit besteht, durch die Kraft der Gedanken das Gehirn strukturell zu verändern und auf diese Weise sogar Krankheiten positiv beeinflussen zu können. Der amerikanische Managementprofessor Kim Cameron hat die Ideen aus dem Konzept der Positiven Psychologie aufgegriffen, auf den Unternehmenskontext abgeleitet und untersucht über den sogenannten „Positive-Leadership-Ansatz“ Methoden, die das Ziel verfolgen, die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen und die Produktivität zu steigern. In diesem Konstrukt werden Mitarbeiter als elementare Ressource für unternehmerischen Erfolg betrachtet, die durch das richtige Führungsmanagement einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen können. Die Erzielung von Glück und Zufriedenheit stehen hier besonders im Vordergrund, die sich langfristig auf die die Arbeitsmotivation und Gesundheit der Mitarbeiter auswirken können. Aufgrund der Tatsache, dass die Mehrheit der Mitarbeiter immer demotivierter ist und nach neusten Erkenntnissen knapp jeder Vierte bereits innerlich gekündigt hat, gewinnt dieser Ansatz zunehmend an Bedeutung für die Organisationsforschung.