13,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
  • Format: PDF

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Mittwoch, 08. Juni 1966, Theater am Turm, in Frankfurt a.M. Die Uraufführung ist so gut wie ausverkauft. Alle warten gespannt darauf, dass es losgeht. Keiner ahnt, was ihn hier gleich erwartet. Der Vorhang öffnet sich. Zu sehen sind vier Darsteller, welche seltsame Töne von sich geben und zu irgendjemandem sprechen. Das Bühnenbild wirkt chaotisch, unaufgeräumt und lässt keinen Sinn erkennen.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Mittwoch, 08. Juni 1966, Theater am Turm, in Frankfurt a.M. Die Uraufführung ist so gut wie ausverkauft. Alle warten gespannt darauf, dass es losgeht. Keiner ahnt, was ihn hier gleich erwartet. Der Vorhang öffnet sich. Zu sehen sind vier Darsteller, welche seltsame Töne von sich geben und zu irgendjemandem sprechen. Das Bühnenbild wirkt chaotisch, unaufgeräumt und lässt keinen Sinn erkennen. Schließlich stellen sich die vier Männer frontal an den Bühnenrand und sprechen in kurzen Sätzen zum Publikum. Allerdings sind es keine üblichen Theatertexte oder nette Phrasen – es sind Aussagen, Unterstellungen und Beleidigungen. Bei der beschriebenen Situation handelt es sich um das bekannte Sprechstück Publikumsbeschimpfung von Peter Handke. Durch die Vielzahl an postdramatischen Elementen, welche das Stück beinhaltet, wird die bisher bekannte Theatersituation radikal umgeworfen. Allerdings ist es hierbei wichtig zu erwähnen, dass Regietheater nur in Ausnahmefällen postdramatisches Theater ist, während postdramatisches Theater hingegen meist auch Regietheater ist. Bei Handkes Sprechstück braucht es also nicht mehr die Vermittlung einer Geschichte, um Theater entstehen zu lassen – es ist unmittelbares Theater, auf dessen Bühne es nur das Jetzt gibt, das gleichzeitig auch das Jetzt des Zuschauens ist. Im Fokus stehen nicht mehr der Dramentext oder die Figuren, die miteinander sprechen und deren Gesagtes einen Sinn ergibt. Bei dieser Inszenierung von Peymann wenden sich die Darsteller direkt an das Publikum. Sie geben rhythmische Laute, Verneinungen und provokative Äußerungen von sich, die fast musikalische Qualität aufweisen. Der Sinn ihrer Rede tritt hinter das Ereignis des Sprechaktes. Diese aufgeführten Exempel dienen dazu, einen kurzen Eindruck zu erhalten, wie postdramatische Elemente auf der Bühne bislang umgesetzt wurden und werden. Eine andere, neue Art der Anwendung postdramatischer aber auch performativer (perf.) Elemente kann auf den Social-Media-Kanälen wahrgenommen werden. Durch die Entwicklung von Facebook und YouTube ist es heutzutage möglich, auf diesen Plattformen ebenfalls eine Art Theater zu spielen. Viele private Nutzer, aber auch bekannte Blogger, YouTuber und Influencer bedienen sich, permanent postdramatischer und perf. Elemente auf ihren Kanälen. In welcher Form also Postdramatik und Performativität auf den sozialen Netzwerken stattfindet, wird die folgende Hausarbeit thematisieren und mittels geeigneter Beispiele belegen.