Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 2,0, Universität Konstanz (Geisteswissenschaftliche Sektion), Veranstaltung: Schlüsselwerke der modernen und zeitgenössischen Architektur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mittelmäßige liebt nur das Leichtdefinierbare. Das Problem wohlformiert, analysiert und gelöst. Aber Architektur ist nicht nur das Lösen von Problemen. Architektur ist eine Feststellung. Hans Hollein, ARCHITEKTUR- INHALT UND FORM (1964)1 Vielleicht waren es nostalgische Gedanken, entsprungen aus der Sehnsucht nach Wärme und Schönheit? Vielleicht war es einfach an der Zeit etwas zu ändern? Die Architekturlandschaft, die wir vor uns sahen, farb- und schmucklos, mit all ihren scharfen Kanten, schnitt uns in die Augen. Die Gebäudeklötze, wie Kometen vom Himmel gefallen, wahllos in die Welt gesetzt, ohne Achtung vor ihrer Umwelt, der natürlichen Landschaft um sie herum. „Das Wort »Fassade« ist uns zum Begriff der Vortäuschung und des Falschen geworden. Doch mit dieser modernen Moral der Vereinfachung und der Rückführung der Architektur auf die elementaren und primären Formen ging einher, daß unsere Städte zu einer Ansammlung glatter Kästen wurden, denen man schließlich nur noch ihre leistungsstarke Zweckmäßigkeit als Raumcontainer ansah. Und um uns breitet sich der Ozean der Monotonie aus.“2 Dies war der Zeitpunkt an dem die Postmoderne ihren Einzug in die Architektur erhielt. Die Rückbesinnung zum Menschen, seinen Bedürfnissen und seiner Umwelt trifft in den 1970er und 80er Jahren auf immer größer werdende Resonanz. Der 1934 in Wien geborene Architekt Hans Hollein gehört zu den bekanntesten Vertretern der postmodernen Architektur. Das Abteimuseum in Mönchengladbach ist einer seiner innovativsten Beiträge zur Architektur der Gegenwart. Mit diesem Bau prägte er in den 80er Jahren den Begriff der Architekturlandschaft und der Collage. Bei Hollein kommt es zu einer Verschränkung dieser beiden Begriffe. Zum einem hat der Bau den Ansprüchen postmoderner Forderungen zu genügen, was zu einem collageartigen Gefüge an unterschiedlichen Architektursprachen führt. Zum anderen soll er seiner Umwelt gerecht werden und sich integrativ in die ihn umgebende architektonische Landschaft einfügen. Dies kann zu einer „Verlandschaftlichung“ der Architektur selbst führen. Im Rahmen dieser Proseminarsarbeit soll herausgearbeitet werden, inwieweit Hans Holleins Museumsbau in Mönchengladbach den postmodernen Werten gerecht wird. Aufgrund des Unfangs der Arbeit wird nur auf die äußerlichen Elemente des Baus eingegangen.