Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Note: 2,5, Universität zu Köln (Romanisches Seminar Köln), Veranstaltung: Postmoderne Literatur in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der rapiden Veränderung unserer Gesellschaft kommt im postmodernen Zeitalter eine neue Herausforderung auf uns zu. Wir befinden uns heutzutage in einem Stadium, in dem wir nach der ersten ‚Entzauberung’, die Religion anbetreffend, nun auch mit der zweiten ‚Entzauberung’, nämlich die der Wissenschaft, konfrontiert werden. Letztgenannte versucht, für die veränderte Lebenssituation der Menschheit, bedingt durch die fast ausgeschöpften Erkenntnisse von Wissenschaft und Technik, neue gesellschaftsfähige Konzepte zu finden. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Probleme sieht sich so mancher Wissenschaftler mit mangelnder Aktualität und Flexibilität bezüglich von Paradigmen konfrontiert. Die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler lenkt sich voller Hoffnung auf einzelne kleinere Theoriekonzepte. Doch dies kann insgesamt zum totalen Zerfall der Paradigmen führen. Durch die Vielfalt verschiedener Theoriekonzepte werden die bisher geltenden Paradigmen, Normen und Werte, welche jede Gesellschaft zu jeder Zeit bisher prägten, in Frage gestellt. Die Lage wird zunehmend konfus und unüberschaubar. Das führt zu Unsicherheit und zwangsweise zu Krisenerfahrungen. Die neostrukturalistische Bewegung propagiert sogar fröhlich das Ende der Vernunft. Das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Ursprungs, verschiedener Nationalitäten und Kulturen ist in unserer postmodernen und postkolonialen Welt längst Alltag geworden. Dies hat zur Folge, dass sich Nationalitäten und Kulturen mischen und es schwieriger wird, sich der eigene n Kultur bewusst zu bleiben. Die Entwicklung wendet sich weg von der nationalen Identität hin zur globalisierten Massengesellschaft, durch die eine ethnische Hybridität entsteht. Wir befinden uns in einem Moment des Übergangs, in welchem sich Raum und Zeit kreuzen und komplexe Konfigurationen von Differenz und Identität, von Vergangenheit und Gegenwart, Innen und Außen, Einbeziehung und Ausgrenzung erzeugen. Paradoxerweise dominiert nun in der postkolonialen Gesellschaft seitens der ehemaligen Kolonialmächte die Frage nach dem Erhalt der kulturellen Identität, während seitens der kolonisierten Völker verstärkt die Suche nach eigener kultureller Identität erfolgt, die von den Kolonialmächten lange Zeit durchsetzt und unterdrückt worden ist.