Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 1.0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem Synagogenplatz in Mülheim zwischen alter Post und neuem Medienhaus steht ein Brunnen. Die Pumpe ist schon lange abgestellt, er sprüht kein Wasser mehr, die Farben wirken im Grau des Winters verblasst. Es ist ein Brunnen in postmodernem Stil, erbaut und entworfen in den 70iger Jahren von H.J.Hajek. Diese Arbeit handelt von der Postmoderne: von ihrer Entstehung, ihren Ausprägungen und ihrer Grundhaltung. Sie handelt von einer Postmoderne, die nur langsam geboren wurde, auf ihrem Höhepunkt in strahlenden Farben leuchtete, viele sowohl faszinierte als auch abstießund deren Debatten ebenso erbittert wie endlos erschienen. Sie handelt von einer Postmoderne, die sich selbst auf ihrem Höhepunkt weigerte, sich definieren zu lassen und deren Name heute nur noch mit größtem Widerwillen aus der Versenkung hervorgeholt wird. Auf dem Synagogenplatz in Mülheim steht ein Brunnen im postmodernen Stil. Im Sommer wird er wieder Wasser sprühen. Seine Farben sind nicht verblasst, sie haben die Sonne nur zu lange nicht mehr gesehen, um zu strahlen. Auch die Postmoderne hat ihre „Funktion“ nicht verloren. Es mag still geworden sein um sie in den letzten Jahren; Geisteswissenschaften wie die Ethnologie und die Geschichte haben sich von der „Verwüstung“, die sie angerichtet hat, erholt. Aber ihre Auswirkungen sind immer noch deutlich zu spüren, sei es in den Disziplinen, die durch ihren Einfluss entstanden sind oder in den Anregungen, die sie immer noch für jeden bereit hält, der sich ernsthaft und mit einem offenen Geist mit ihr beschäftigt. Diese Arbeit handelt von der Postmoderne. Wie sie war und wie sie ist.