Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medizin - Therapie, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Laut UNHCR-Jahresbericht sind knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Die meisten kommen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Somalia. Die Hälfte der Flüchtlinge sind Minderjährige. Viele werden konfrontiert mit dem Verlust der Eltern und Geschwister, sehen zu wie andere Flüchtlinge sterben, müssen permanent selbst Angst um das eigene Leben haben oder erfahren Gewalt. Endlich im Aufnahmeland vermeintlich in Sicherheit, müssen sie mit dem Gefühl der Isolation und Entwurzelung leben und sich den Herausforderungen der Integration in eine für sie fremde Kultur stellen. Solch traumatische Ereignisse hinterlassen oft tiefe seelische Wunden. Auf der Homepage der Bundes Psychotherapeuten Kammer wird in einem BPtK-Standpunkt darauf hingewiesen, dass Studien, die mit Kindern von Flüchtlingen in Deutschland durchgeführt wurden, belegen, dass nahezu die Hälfte der Kinder deutlich psychisch belastet ist. Sensibilisiert durch mein Studium der Kunsttherapie, fühle ich mich zur Thematik hingezogen. Seit März 2016 unterstütze ich deshalb im Rahmen eines Praxisprojektes einen gemeinnützigen Verein, der humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge in Bursa (Türkei) leistet. Unter anderem angeregt durch die Veröffentlichung Imagination als heilsame Kraft von Luise Reddemann, biete ich Workshops für Kinder in Form von künstlerischen Interventionen, die über gezielte Themenstellungen stabilisierende Erfahrungen ansprechen. Nicht jedes traumatische Ereignis führt zwangsläufig zu einer Traumafolgestörung. Aber ich stelle mir oft die Frage, wie viele Kinder das oft Unaussprechliche des Erlebten nicht verarbeiten können.
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