Angesichts der Ausweitung und Aufweichung des Textbegriffs in der kultur- und geisteswissenschaftlichen Forschung scheint es angebracht, nach den besonderen Verfahren wie Leistungen sprachlicher Bedeutungsbildung zu fragen, um so den spezifischen Kern sprachlicher Generierung von Bedeutung zu erfassen. Denn erst in Bezug auf ihn sind intermediale Vergleiche und Unterscheidungen sinnvoll. Zentral ist dabei vor allem das Verhältnis von Prädikation und Bedeutung. Die Prädikation wird dabei als das logische Grundmuster aller sprachlichen Sätze begriffen, das sich in seiner abstraktesten Form als die Zuschreibung einer Eigenschaft an einen Träger dieser Eigenschaft bestimmen lässt. Die Beiträge, die dieser Band versammelt, beleuchten die mit dem Verhältnis von Prädikation und Bedeutung zusammenhängenden Fragen aus der Warte unterschiedlicher theoretischer Sichtweisen wie disziplinärer Orientierungen. Im Einzelnen handelt es sich um Texte aus linguistischer, sprachphilosophischer, literaturwissenschaftlicher, kunstwissenschaftlicher, soziologischer und musikwissenschaftlicher Sicht. Zur Sprache kommen dabei auch Beiträge, die die Frage nach den Verfahren der Bedeutungsgenese in nicht-sprachlichen Medien untersuchen.
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