Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule Neubrandenburg, Veranstaltung: Angewandte Epidemiologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Euphorie vieler Arbeitgeber war groß, als im Jahre 2007 bekannt wurde, dass die Fehlzeiten der gesetzlich versicherten Arbeitnehmer auf ein Rekordtief von 3,22 % gesunken sind. Der Krankenstand, auch Absentismus genannt, ist jedoch nicht der einzige Indikator über den sich die Produktivität und der Gesundheitszustand der Mitarbeiter beurteilen lässt. Längst gibt es Erkenntnisse darüber, dass ein Krankenstand von Null alles andere als gesund ist. Denn "Präsentismus", das Gegenstück zum Absentismus, ist in Zeiten schlechter Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit weit verbreitet. Aus Angst um den Arbeitsplatz gehen daher viele Beschäftigte trotz zum Teil schwerwiegender seelischer oder körperlicher Beeinträchtigungen zur Arbeit. Jedoch ist dieses Phänomens häufig immer noch kein Bestandteil der unternehmerischen Perspektive, obwohl die Folgen für die Unternehmung immens sind, wie verschiedene empirische Studien belegen. Begründung findet die Haltung vieler Arbeitgeber in dem Umstand, dass es sich scheinbar vorteilhaft auf ein Unternehmen auswirkt, wenn Arbeitnehmer trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Denn auf diese Weise können zum einem Lohnersatzleistungen eingespart, zum anderen muss keine Vertretung organisiert werden. Die zunehmende Debatte um das Thema Präsentismus aber zeigt, dass sich dieser Trugschluss teuer bezahlt machen kann. Es handelt sich um einen Taschenspielertrick, wenn Anwesenheit am Arbeitsplatz mit Gesundheit gleichgesetzt wird. Die vorliegende Arbeit versucht das Konstrukt Präsentismus genauer zu erfassen und den gegenwärtigen Stand der Forschung aufzuzeigen. Mit Hilfe verschiedener empirischer Untersuchungen sollen die Ursachen und Einflussfaktoren aus wissenschaftlicher Sicht bestimmt werden, mögliche Messinstrumente vorgestellt, sowie die Auswirkungen und gesundheitlichen Folgen näher erläutert werden. Im Anschluss an die Auseinandersetzung mit den konzeptionellen Grundlagen sollen Interventionsmaßnahmen zur Prävention einen weiteren Bestandteil der Ausarbeitung bilden.
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