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Interdisziplinäres Close-Reading eines Kulminationswerks des spanischen Barock hinsichtlich ästhetischer Verfahren der Präsenzerzeugung. Verfahren der Präsenzerzeugung berühren zentrale Aspekte der Wirkung und Funktion von Bildern. Insbesondere im religiösen Kontext wird Bildern das Vermögen zugestanden, durch unterschiedliche Ausprägungen von Präsenz einen Dialog zwischen jenseitiger und irdischer Sphäre herzustellen. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Inszenierung der wundertätigen Hostie von Gorkum, genannt Sagrada Forma, in der Sakristei des Real Monasterio de San Lorenzo de…mehr

Produktbeschreibung
Interdisziplinäres Close-Reading eines Kulminationswerks des spanischen Barock hinsichtlich ästhetischer Verfahren der Präsenzerzeugung. Verfahren der Präsenzerzeugung berühren zentrale Aspekte der Wirkung und Funktion von Bildern. Insbesondere im religiösen Kontext wird Bildern das Vermögen zugestanden, durch unterschiedliche Ausprägungen von Präsenz einen Dialog zwischen jenseitiger und irdischer Sphäre herzustellen. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Inszenierung der wundertätigen Hostie von Gorkum, genannt Sagrada Forma, in der Sakristei des Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial. Der Clou der hochkomplexen Altarbildanlage (1684-1690) besteht darin, dass die Hostie, die zu den bedeutendsten Reliquien am Hof der spanischen Habsburger zählte, den größten Teil des Jahres den Blicken der Gläubigen entzogen war. Nur zweimal im Jahr wurde das berühmte Mittelbild Claudio Coellos mit der Darstellung Karls II. in Anbetung der Sagrada Forma auf "wundersame Weise" hinter dem Altar versenkt, um die Hostie der Verehrung durch den König preiszugeben. Von einer nahsichtigen Analyse des mehrere Bildmedien vereinenden Gesamtensembles ausgehend, eröffnet das Buch einen differenzierten Blick auf unterschiedliche Formen der Vorstellung von Präsenz.
Autorenporträt
Johanna Abel, geb. 1981, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und leitet das DFG-Projekt "Kulturen des Wunders. Prozessionstheater und Bilderkult als globale Vernetzungsphänomene der Frühen Neuzeit". Johannes Gebhardt, geb. 1984, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig. Sven Jakstat, geb. 1982, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Veröffentlichungen u. a.: Pedro Berruguete und das Altarbild um 1500 in Spanien. Zur Ästhetik und Semantik transkultureller Aneignungsprozesse (2019) sowie Aufsätze zur spanischen Kunst der Frühen Neuzeit und des Barock.