Präsuppositionen sind Annahmen eines Sprechers, die dieser nicht explizit erwähnt. Alicja Sakaguchi führt in dieses Feld ein und stellt zwei ontologisch unterschiedliche Typen vor: Präsuppositionen, die auf Wissen und Erfahrung beruhen, und solche, die auf Fiktionen zurückgehen. Beispiele aus wissenschaftlichen, gesellschaftlich-politischen und religiösen Texten illustrieren die verschiedenen Arten. Phänomenologisch gesehen sind Präsuppositionen eng mit dem Grad menschlicher Reife verknüpft. Ein Blick auf die Mystiker ist daher erhellend. In ihren Schriften spielen die spirituelle Entwicklung des Menschen und die Möglichkeit der geistigen Reifung ebenso wie die Unterscheidung von Vorstellung und Wirklichkeit eine bedeutende Rolle. In modernen westlichen Gesellschaften sind diese Aspekte samt der Dimension mystischer Erfahrung nahezu verloren gegangen. Dieser Band schafft Abhilfe und bietet eine ganzheitliche Betrachtung von Präsuppositionen, die Linguistik, Anthropologie, integrale Bewusstseinspsychologie, Theologie, Mystik und Philosophie einschließt. Alicja Sakaguchi, *1954 in Szczecin (Polen), studierte an den Universitäten Budapest, Paderborn und Bielefeld, promovierte 1981 und habilitierte 1999. Nach Lehrtätigkeiten an der Universität Paderborn und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ist sie seit 2003 Professorin an der Neuphilologischen Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität Pozna?. Ihre Hauptarbeitsgebiete sind Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft, Esperantologie und Interlinguistik, religiöse Sprache sowie Mystik.
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