Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Professur für Europa-Studien), Veranstaltung: Die Außenbeziehungen der Europäischen Union - Konzepte, Theorien, Forschungsmethoden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beziehungen der Europäischen Union (EU) zu Drittstaaten und internationalen Organisationen erschöpfen sich nicht in den medial prominent vertretenen sicherheits- und verteidigungspolitischen Aspekten und Bestrebungen zu einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Von entscheidender Bedeutung im Mosaik der EU-Außenbeziehungen sind die wirtschaftlichen Außenbeziehungen. Spätestens seit der Osterweiterung im Jahr 2004 wurde die EU zum wichtigsten Handelsblock der Welt, bedingt durch die Größe ihres Binnenmarktes und ihrer Rolle im Welthandel (vgl. Meunier/ Nicolaïdis 2006: 908). Im Jahr 2011 war die EU mit einem Anteil von 16 Prozent am Weltexport und von 17 Prozent am Weltimport die bedeutendste Handelsmacht. Der Wert der Warenein- sowie Warenausfuhren steigt kontinuierlich an (vgl. Eurostat 2013). Aber auch die Vergemeinschaftung der Außenhandelspolitik trug zur Verhandlungsstärke der Union im bi- und multilateralen Handelsrahmen bei (vgl. Meunier/ Nicolaïdis 2006: 908f.). Erst durch sie kann die Union mit einer Stimme in der Außenhandelspolitik sprechen. Einzigartig ist dabei, inwiefern im Bereich der bi- und multilateralen Handelspolitik Delegationsakte auf mehreren Ebenen stattfinden. Die Struktur dieser Delegationskette wurde mit dem Vertrag von Lissabon entscheidend verändert, indem dem Europäischen Parlament als Akteur in den Prozess ein faktisches Veto-Recht eingeräumt wurde. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Veränderungen der Beziehungen im Akteursgefüge der vertraglichen EU-Außenhandelspolitik. Mithilfe des Prinzipal-Agenten-Ansatzes sollen die qualitativ unterschiedlichen Delegationsakte in diesem Politikbereich und Neuerungen durch den Lissabon-Vertrag beschrieben werden und diese Neuerungen am Beispiel des konkreten Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kolumbien sowie Peru aufgezeigt werden.
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